Mein erster Riso-Druck

Die Risographie ist ein Druckverfahren, das ähnlich dem Prinzip des Siebdrucks funktioniert. Weil die Prints einfach so schön aussehen, habe ich mir einen Workshop gebucht, um die Technik zu lernen.

Im letzten Jahr wurde mir mindestens drei Mal nahe gelegt, Riso-Druck zu machen. Mit Youtube-Videos habe ich versucht zu verstehen, wie diese schönen farbenfrohen Drucke entstehen. Aber daraus wurde ich nicht schlau. Noch kurz vor Jahresende habe ich mir deshalb einen Workshop gebucht und gestern war es endlich so weit.

Was ist Riographie?

Die Risographie ist ein Druckverfahren, das in Japan entwickelt wurde und ähnlich dem Prinzip des Siebdrucks funktioniert. Farbe wird dabei ohne Anwendung von Chemikalien und Hitze auf das Papier gebracht und die Kosten sind verhältnismäßig günstig.

Die Herstellung und das Ergebnis unterscheiden sich wesentlich von einem Druck, den wir zum Beispiel aus dem Copyshop kennen. Das Besondere ist aber, dass man – wie bei einem normalen Drucker – eine erstellte Vorlage sehr einfach und kostengünstig erstellen kann. Jede Farbe wird dabei separat erstellt.

Wie wird die Druckvorlage erstellt?

Der Workshop mit Mina Braun fand bei Drucken3000 in Berlin statt. Wir haben analog gearbeitet, üblich ist aber auch, die Vorlage digital zu erstellen. Gedruckt wird immer auf A3. Ist die Vorlage kleiner, wird sie jeweils vervielfältigt. Wir haben einen Druck in A5 Format erstellt und uns für 2 Farbenkombinationen mit jeweils 2 Farben entschieden.

Zuerst wurden wir kreativ und haben unsere Skizzen angelegt. Das kann eine Zeichnung sein, aber auch eine Collage oder ein Foto. Normalerweise arbeite ich mit schwarzen Outlines, aber diesmal habe ich versucht in Flächen zu denken. Ein paar Outlines haben sich dann aber doch eingeschlichen 😉

So sehen die Farbeebenen jeweils aus

Mit Hilfe eines Lightboards wird dann jede Farbebene auf ein Transparenzpapier gezeichnet. Das heißt zum Beispiel, dass alle roten Bereiche auf ein Transparenzpapier kommen und alle blauen Bereiche auf das zweite Tranzparenzpapier. Farben werden bis dahin gar nicht eingesetzt, denn die Vorlage wird ausschließlich in schwarz-weiß erstellt.

Da hat der Kopf ganz schön geraucht, denn man muss sich gut überlegen, was man auf welches Papier zeichnet und sich die Farben im Kopf vorstellen. Dabei kann man mit hellen und dunklen Bereichen arbeiten, schattieren und Farben übereinander legen.

Jede Farbebene wird dann auf ein A3-Papier geklebt. Da wir zweifarbig drucken wollten, hatten wir auch zwei A3-Vorlagen. Damit ging’s zum Riso-Drucker. Beide Vorlagen wurden gescannt und mit ein bisschen Magic kamen dann unsere finalen Prints aus dem Drucker! Jippi!

Natürlich sehe ich beim Ergebnis viele Dinge, die ich jetzt anders machen würde, aber für meinen ersten Riso-Druck bin ich echt zufrieden! Ihr seht da übrigens mich und die Hündin Bo, auf die ich manchmal aufpasse. Den Druck will ich der Besitzerin zum Geburtstag schenken – ob sie sich freut? 🙂